Auktions-Spendenerlös ermöglicht Scafati Ankauf

Dank eines Spendenerlöses aus der KvS Auktion “Contemporary Art from Berlin galleries and studios“ zu Gunsten der Nationalgalerie konnte die Stiftung der Freunde der Nationalgalerie für zeitgenössische Kunst (SVFN-Stiftung) zwei Werke der argentinischen Künstlerin Mariela Scafati erwerben, die der Sammlung des Hamburger Bahnhofs zugeführt werden.

Die Auktion war im Juli 2020 vom Berliner Auktionator Kilian von Seldeneck ins Leben gerufen worden, um in der von der Coronapandemie stark getroffenen Berliner Kunst- und Kulturszene ein positives Signal zu setzen. Die der Nationalgalerie zugedachte Spende, eine mittlere fünfstellige Summe, wurde an die SVFN-Stiftung übergeben, um damit eine weitere Berliner Galerie durch einen Ankauf zeitgenössischer Kunst zu unterstützen.

Unter der Leitung von Gabriele Knapstein, Leiterin des Hamburger Bahnhofs, beschloss die aktuelle Ankaufskommission der Stiftung gemeinsam mit Augustín Pérez Rubio und Jürgen Lucius, ihren selbstgewählten Schwerpunkt um eine weitere zeitgenössische Künstler*innenposition aus Lateinamerika zu ergänzen. Die Wahl fiel auf zwei Werke der argentinischen Künstlerin Mariela Scafati, die zurzeit mit einer Soloausstellung in der PSM Gallery zu sehen ist. Bei den angekauften Werken, Pienso en tu pelo (2021) und Paisaje Invertido (2021), handelt es sich um großflächige Rauminstallationen aus farbigen Leinwänden, die mithilfe von Seilen und Deckenhaken die klassischen Genres des Portraits und der Landschaftsmalerei neu interpretieren. Während sich die Werke durch eine fast meditative Stille auszeichnen, verdeutlichen sie dennoch das Auflehnen, Aufbegehren und die damit einhergehenden Ohnmachtsgefühle politischer Protestbewegungen in einer repressiven Gesellschaft.

Mariela Scafati wurde 1973 in Olivos, Argentinien geboren und lebt und arbeitet in Buenos Aires. Ihre künstlerische Spannweite reicht von Malerei und Druckgrafik bis zur Performance. Neben der Kunst ist sie politisch aktiv und setzt sich in ihrem Heimatland Argentinien für queere und feministische Belange sowie gegen Rassismus ein. Dieser Bezug findet sich auch in vielen ihrer Kunstwerke, die das Streben nach einer besseren Gesellschaft und mehr kollektiver Solidarität verkörpern. Sie hat in Bahía Blanca an der Escuela Superior des Artes Visuales Grafik Design studiert und ist seit 2010 Stipendiatin am Centro de Investigaciones Artisticas in Buenos Aires. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, unter anderem im Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires und dem Guggenheim Museum in New York. Vom 28.04. bis 19.06.2021 war ihre Solo-Ausstellung “19cm closer“ in der PSM Gallery zu sehen.

Mariela Scafati, Paisaje Invertido und Pienso en tu pelo (2021), © Mariela Scafati/PSM Gallery